Solidaritätserklärung der "Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost"

Solidarität

mit

Judith Bernstein und der jüdisch-palästinensischen Dialoggruppe München

"Broken", der Film des palästinensischen Regisseurs Alatar ist in Deutschland legal!

 

Israel steht nicht über internationalem und bundesdeutschem Recht!

Anno 2019 im 70. Jahr des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland

Art 5. (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet.
Eine Zensur findet nicht statt.

 

Wieder einmal Raumverbot für Palästinaveranstaltung in München! Wieder einmal willkürlich Aufkündigung eines gültigen Mietvertrags! Wieder einmal Kriminalisierung der Aufklärung über Israel-Palästina!

 

Die jüdische Stimme fordert:

·         Schluss mit der Aushöhlung des GG im Interesse der Regierung Israels!

·         Schluss mit der politischen Zensur und Versagung der Meinungsfreiheit!

·         Schluss mit dem Maulkorb für AktivistInnen in Solidarität mit Palästina!

 

Am 26. Feb. d. J. kündigte Judith Bernstein die Vorführung des Films "Broken" des palästinensischen Regisseurs  Alatar am 17. März im "EineWeltHaus" an.

 

Am 13. März erhielt das "EineWeltHaus" von Herrn Dr. H.-G. Küppers einen für die Leitung des Kulturreferats der bayrischen Landeshauptstadt am 12. d. M. unterschriebenen Brief, in dem es u. a. heißt:

 

"Bei der geplanten Veranstaltung wird nicht nur der Film von Mohammed Alatar gezeigt, sondern auch eine Einführung gegeben und eine Diskussion angehängt. Die veranstaltende Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe ist offizielle Unterzeichnerin der BDS-Kampagne /.../", weshalb - so der Leiter des Kulturreferats - davon auszugehen sei, " dass die Diskussionsveranstaltung nicht ohne Befassung mit den Inhalten, Themen und Zielen der BDS-Kampagne auskommt. " Und weiter, "Wir müssen daher die Überlassung der städtischen Räume an die J-P-D zur Durchführung der geplanten Veranstaltung am 17. 3. untersagen und Sie anweisen den Vertrag aufzulösen."

 

Judith Bernstein, Gründungsmitglied der Münchener "jüdisch-palästinensichen Dialoggruppe",

ehemalige Vorsitzende der "Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost - EJJP Germany"

sowie Trägerin des Preises "Aufrechter Gang" der Humanistischen Union protestierte sofort:

"Dass ich in München nicht mehr zu meiner Geburtsstadt Jerusalem sprechen darf, seitdem Stadtrat Marian Offman /.../dafür gesorgt hat, dass ich zum Schweigen gebracht werde - damit kann ich leben, wobei ich aber frage, wer darüber entscheidet, wer ein guter und wer ein böser Jude ist. "

 

Dr. Reiner Bernstein, Jahrzehnten bekannter Antisemitismus- und Nahostexperte ließ Küppers wissen:

"Herr Alatar ist ein Gegner der BDS-Kampagne. Als er mich und meine Frau vor einigen Jahren besuchte, legte er größten Wert auf den Gang durch das einstige Konzentrations- und Vernichtungslager Dachau. Seine Bestürzung war so groß, dass er über die arabische Rezeption des Holocaust einen Film drehen wollte. Dass es bei diesem Plan geblieben ist, war auf das Desinteresse mehrerer der Staatsregierung unterstellten Behörden an einer Mitfinanzierung zurückzuführen."

 

Die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - EJJP Germany weiß um solche verleumderischen Anwürfe des "Antisemitismus" aus eigener Erfahrung. Etwa Bestrebungen einer deutschen Bank die Unterhaltung eines unserer Konten oder die Verleihung des Göttinger Friedenspreis an uns zu verbieten.

Wir stehen mit Judith Bernstein und der jüdisch-palästinensischen Dialoggruppe in München und fordern von der Bundes- und bayrischen Landesregierung: Schützen Sie das Grundgesetz! Schützen Sie die "Freiheit der Meinung, Wissenschaft und Kunst" in Deutschland.

 

Solidarität mit den Palästinensern und allen Friedens-, Grund- und Menschenrechtsorganisationen innerhalb und außerhalb des Staatsterritoriums Israels!